Chinablog
Mittwoch, 21. März 2012
Jay
Ja Jay (klingt wie GAY? Auch mein erster Gedanke). Jay ist 29, Afroamerikaner, und seit 4 Jahren hier in China. Ich hab ihn im Supermarkt getroffen, wo wir festgestellt haben, dass wir die gleiche Vermieterin haben. Er kann recht gut chinesisch und konnte mir beim Einkauf helfen. Vielleicht nicht schlecht einen zu kennen, der chinesisch spricht.
Soweit so gut.

Nächsten Tag lädt er mich zu ner Partey ein, ich hatte aber wenig Bock drauf und wollte lieber mit Stefan und Alexander Bundesliga gucken und dann den ST. Patricks Day begießen. Sage also bei ihm ab, worauf er fragt, ob er auch zum Bundesliga gucken kommen kann. ERSTES WARNZEICHEN.

Er kommt früher als die anderen und bringt ne Flasche Rotwein mit. ZWEITES WARNZEICHEN.

Er muss die Flasche mit nem Sparschäler aufmachen, weil ich kein Korkenzieher hab (warum auch), kriegt was auf seinen Pullover und meint, dass das nen guter Zeitpunkt wäre, sein Pullover auszuziehen. DRITTES WARNZEICHEN.

An dieser Stelle hab ich dann auch das erste mal angemerkt, dass sowas nicht geht. Nicht wenn zwei Typen zu zweit am Tisch sitzen. Auf die Frage ob er schwul ist, verneint er entschieden. Ahja.
So geht weiter. Er erzählt, dass er plant ne Organisation hochzuziehen, die Englischlehrer nach China vermittelt. Er sagt er kennt schon sehr viele Leute in Peking und jetzt betreibt er POWER-Networking in Shanghai. (Ich hoffe, dieses Wort schafft es nie in den deutschen Sprachgebrauch, ich fürchte aber, es ist schon lange drin). Ich erkläre ihm sorgfältig, dass meiner Meinung nach jeder eine Insel sein sollte, worauf er meint, er würde gerne auf meiner Insel leben. VIERTES WARNZEICHEN.

Ich erkläre ein letztes Mal, dass das nicht witzig ist und so nicht weitergeht.
Ich lenke das Gespräch eine Zeit lang auf das Thema Möpse, um meine kleine unschuldige Seele zu retten, bis er mich schließlich fragt, wie groß mein Feuerwehrmann ist. FUENFTES, SECHSTES UND SIEBTES WARNZEICHEN.

Ich will ihn grad rauswerfen, als Stefan, Stefan und Alexander endlich kommen und BIER mitbringen um Fußball zu gucken. Ich werf das Thema mit der Pimmelfrage natürlich gleich auf den Tisch, worauf ich erleichtert feststelle, dass die Mehrheit am Tisch das für STOCKSCHWUL hält. Jay geht und wir feiern St.Paddies day. Mit Killkenny und Guiness und Whiskey.

In diesem Sinne: Jeder Tritt ein Brit, jedes Geschoss ein Franzoss, jeder Schuss ein Russ und eine V2 für jeden GI

(JAY, klingt wie GAY? Auch mein letzter Gedanke).

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Meine Mitbewohner
Ich wohne mit zwei Franzmösinnen zusammen, die sich ein Bett teilen. Kleine Pause an dieser Stelle……


So, die eine ist eine 4 und die andere ist eine 7 oder 8. Ich hoffe das sagt allen was.
Mein anderer Mitbewohner ist 30, Spanier und begeisterter Formel 1- Fan. Ich brauche nicht zu sagen, dass ich mit Vettel eindeutig den Längeren habe.
Als ich am Anfang mit ihm gesprochen habe, sind wir auf das Thema Frankreich gekommen (wahrscheinlich weil wir auch kurz überlegt haben, was die beiden Mädels in einem Bett machen). Jedenfalls hab ich ihm versucht zu erklären, dass Deutsche nur auf Ketten nach Frankreich fahren. Obwohl ich nicht wusste, was Ketten auf Englisch heißt (und auch nicht auf Spanisch :)) und einfach das Geräusch von nem Panzer nachgemacht habe, hat er es verstanden und es hat ihn sehr amüsiert.
Als die Mädels dann dazu kamen hab ich gesagt, dass ich noch nie in Frankreich war. Worauf der Spanier natürlich gleich gefragt hat, wie ich den dahin fahren würde :). Die Französinnen haben es nicht gehört oder nicht verstanden, war mir auch beides recht.
Ich kann nur sagen, es macht Spaß in der WG. Das Thema hier wird sicher noch länger.

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Zeitverschiebung
In Shanghai ist es 7 Stunden später als in Deutschland. Heißt für euch: Wenn ihr gerade aufsteht, hat Johnny anderthalb Stunden Mittagspause und schläft wahrscheinlich mit dem Kopf auf dem Schreibtisch oder trainiert Mario Kart auf dem Smartphone. Wenn ihr Frühstückspause habt streicht Johnny gerade bei der Arbeit die Segel. Wenn ihr Feierabend habt geht Johnny gerade zu Bett und wenn ihr zu Bett geht, duscht sich Johnny wahrscheinlich gerade vor dem Frühstück.

Vergebt mir also, wenn ich auf SMS, E-Mails, Facebooknachrichten, Brieftauben und Feldpost nicht zeitig antworte. In dem Sinne: Guten Morgen! Und falls wir uns nicht mehr sehen sollten, Guten Tag! Guten Abend! Und Gute Nacht!

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Mein Tiefpunkt
Mein Tiefpunkt. Der 5 März 2012. Der Tag an dem sich mich fast, aber nur fast, soweit hatten.

An diesem Tag hatte die Sache mit dem Wasser an der Decke, von dem wohl alle schon gehört haben, seinen Höhepunkt erreicht. Es tropfte inzwischen an 5 oder 6 Stellen von der Decke. Die Lösung durch das Verschieben des Bettes war da nicht mehr möglich.

In der Nacht zum 5ten März kam dann noch die Stelle hinter der Lampe, genau über meinem Gesicht, dazu. Alle 10- 15 Minuten kam ein ganzer Schwall hinter der Lampe hervor und landete wahlweise auf Kopf, Brust oder Arm. Ich hab also die Nacht nicht geschlafen und weiß jetzt, wie das mit der Tropfenfolter funktioniert (einfach mal googlen).

Morgens war dann auch mein erster Arbeitstag. Mir hatte immer noch keiner gesagt, was die Firma überhaupt macht und wie viel Geld ich kriege. Ich hatte nur im Kopf, dass der andere Deutsche mindestens das 6-fache kriegt und sicher in keiner Tropfsteinhöhle wohnt.

Um den Tag zu retten wollte ich mir dann in der Gemeinschaftsküche Rührei machen. Als ich dann von meinen 6 Eiern schon 4 in der Schale hatte, kam aus dem 5ten Ei grüner Schmodder raus. Ich hatte also ein Ei zum Frühstück.

Wieder in meinem Zimmer zog ich mich dann an und hatte gerade alle meine Sachen für die Arbeit gepackt als mir eine Blase an der Decke auffiel. Ich hatte schon so eine kleine Ahnung was da drin war, aber musste sie natürlich doch Anfassen. Das Wasser, welches dann da raus kam hat meinen Laptop und einige meiner Unterlagen unter Wasser gesetzt. Das war dann auch der Tiefpunkt.

Auf dem Weg zur Arbeit hab ich eine Münze im Taxi gefunden. Definitiv eine Glücksmünze.

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MOIN! und ein paar Worte vorweg
Warum ich erst nach drei Wochen anfange, diesen Blog zu schreiben, hat einen einfachen Grund: Ich hatte einfach keine Zeit. Außerdem soll euch das Lesen dieses Blogs Spaß machen und nicht ständig Sorgen um mich verursachen, was es die ersten zwei Wochen wirklich getan hätte.

Es gibt recht viel, was nicht so gut gelaufen ist, aber es hätte alles noch viel schlimmer kommen können, hätte ich nicht den (kleinen gelben) Schutzengel gehabt, der sogar deutsch spricht und mich von der Universität hier aus betreut hat. Der mir geholfen hat, Bettzeug zu kaufen und ein paar andere Sachen zum Überleben. Der mir dabei geholfen hat, mir eine chinesische Handynummer plus Guthaben zu besorgen, den Weg zur Arbeit zu finden, meinen Umzug in ein anderes Apartment zu organisieren und auch sonst bei allen kleineren Sachen. Danke an dieser Stelle an XU Jingwei.

Ihr habt sicherlich schon ein paar Sachen gehört und ich will nicht alles zwei mal erzählen. Ich werde die Sachen, die mir einfallen einfach als kleinere Artikel verfassen und nicht ausführlich Tagebuch führen. Das würde auch nur langweilen und ein paar Dinge sind inzwischen sogar wirklich Alltag :).

In diesem Sinne: Hallo, Danke und Viel Spaß

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Letzte Aktualisierung: 2013.03.05, 06:49
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